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  • Autorenbild@Nika

Vom Suchen und Finden am Morgen


Die Tauch- und Schnorchelspots in Dahab sind legendär. Insider kennen das Blue Hole, Abou Galoum, Eel Garden, Lighthouse, The Islands und Three Pools. Nur leider ist es seit 2015 schwierig, von Deutschland oder anderen Ländern aus nach Dahab zu kommen. Seitdem im Jahr 2015 im Südsinai eine russische Passagiermaschine abgestürzt ist, haben viele Airlines zunächst die Direktflüge nach Sharm-El-Sheikh, dem nächstgelegenen Flughafen von Dahab, eingestellt. Die Corona-Pandemie hat der sich im Laufe der Zeit bessernden Situation dann wieder einen Dämpfer verpasst. Zwar durften in Ägypten Anfang Juli ein Großteil der Hotels mit begrenzter Kapazität wieder öffnen. Doch die meisten Gäste sind Ägypter. Gegen Ende des Monats zum Opferfest sind wieder einige Tage frei, da dürfte es dann nochmal voller werden. Ägypter erhalten aber auf Hotelpreise sogenannte Einheimischen-Konditionen mit einem Rabatt von 25 bis 30%, zudem dürfen die Hotels nicht alle Betten belegen. Ein sich lohnender Business Case sieht anders aus.


Will man dieser Tage von München aus nach Sharm-El-Sheikh, dann muss man den Umweg über Kairo nehmen.


Abgesehen davon, dass der Flug zwischen 600 und 700 Euro kostet mit Egyptair, dauert er auch über 22 Stunden. Einen Direktflug gibt es nicht. Corona und Quarantäne auf dem Nachhauseweg mal ganz außen vor gelassen. Mal eben eine Woche Schnorcheln an traumhaften Riffs lässt sich für Dahab derzeit nicht ohne weiteres realisieren.

Daher bin ich froh, dass ich hier derzeit die Tage genießen kann. Beim Schnorcheln am ersten Riff in Lighthouse war ganz schön Betrieb. Um mich herum Taucher und Schnorchler. Bei einem jungen Mädchen fiel mir auf, dass sie Fotos machte. Ich hatte beim Advanced-Tauchschein auch Fotografieren unter Wasser gelernt und bekam wieder Lust darauf, wollte allerdings nicht viel Geld für Equipment ausgeben. Weder meine Olympus-Kamera noch mein iPhone möchte ich mitnehmen ins Wasser, auch nicht mit einem wasserdichten Case.

Ich entschied mich, mein Dual-Sim-Handy zu nehmen, das auch beim Reiten mit dabei sein durfte. Wäre schade drum aber nicht ganz so dramatisch. Im Tauchshop bekam ich eine wasserdichte Hülle für 100 LE, ca. 6 Euro, die fürs Schnorcheln geeignet sein soll.


Alles eingepackt und vorbereitet ging ich voller Vorfreude schlafen.


Nachts fiel mir ein, dass ich für das Handy ja noch eine Mini-SD-Card besitze. Und nachdem der zweite Slot dafür wieder frei ist, wollte ich am nächsten Morgen danach suchen. Eine Stunde später als geplant aufgestanden, aber ma3lesh. SD-Karte suchen, das fiel mir wieder ein. Ich suchte. Und war erstaunt, was ich alles fand. Erstmal in der Technikschublade suchen. Alle paar Minuten kam mir ein freudiges "ach ja" über die Lippen. So fand sich die kleine Powerbank wieder, die auch promt aufgeladen wurde. Mein Mini-Stativ wurde ausgepackt und erstmal ausprobiert, ob es denn auch auf das iPhone passt. Dann erkannte ich, dass das Stativ ja eine Fernbedienung hat. Eine weitere Steckdose wurde mit Ladekabel belegt. Ach und ja, meine gute Kamera, die hatte in diesen Tagen noch gar kein Sonnenlicht gesehen. SD-Karten fanden sich, aber diejenigen für die Kamera. Ob die wohl alle leer sind? Erstmal nachschauen. Voller Freude fand sich im Täschchen mit dem Interview-Mikrofon auch mein Mikrofasertuch wieder. Das einzige Tuch, das meine Bildschirme wirklich richtig von Fingertapsern befreit.


Alle Bildschirme sind jetzt sauber.


Im Kulturbeutel fand ich Pflaster, im Schminketui jede Menge Nachgellack. Vielleicht noch in den Mäppchen für die Stifte? Tintenpatronen, rote, grüne, schwarze Stifte, ein Stück Kreide, Folienstifte, ein alter und ein neuer Radiergummi, ein Klebestift, Büroklammern und ein Tafelmagnet, der Adapter USB-C zu USB für das Handy, ein Anspitzer, Stempel mit Herzchen und Noten für gute Arbeitsblätter und Tests und, schau an, eine SD-Karte. Allerdings eine große, und zwar die mit 16 GB, die ich schon länger gesucht hatte. Gleich ausprobiert mit der Kamera. Dabei stellte ich fest, dass ich an der Kamera meinen Blitz abnehmen kann und dass die Modellbezeichnung in das Gehäuse graviert ist. Da habe ich mir auf Youtube dann doch gleich mal ein Anleitungsvideo dazu angesehen. Inzwischen war es 10 Uhr und sehr windig draußen.

Ich hatte einige Fotos auf Shutterstock hochgeladen bzw. hochladen wollen. Denn insbesondere die Fotos mit der richtigen Kamera finde ich gut gelungen. Einige Fotos wurden akzeptiert, andere abgelehnt. Weil der Horizont nicht gerade ist. Und weil einige Fotos rauschen.


Rauschen bei Fotos? Ich höre nichts und habe anscheinend keine Ahnung vom Fotografieren.


Außerdem war ich enttäuscht festzustellen, dass die Kamera, die vor zehn Jahren auf dem neuesten Stand und sehr schick war, heute auch nicht mehr Megapixel hat als das neue iPhone. Nachdem Schnorcheln bei zu viel Wind zum einen anstrengend und zum anderen nicht ganz ungefährlich ist, gab ich für heute die Idee auf. Auch unter Wasser muss man beim fotografieren ruhig halten um nicht zu verwackeln. Das weiß ich zumindest. Und ruhig halten bei Wellengang klingt zu anstrengend. An Land aber gibt Wind tolle Motive. Daher entschied ich mich für einen Morgenspaziergang in Eel-Garden und habe tolle Fotos gemacht. Professionell sind sie wohl nicht, aber mir gefallen sie. So war ich dann im Nachhinein froh, dass ich nicht gefunden was ich gesucht hatte.


Die schönsten Fotos von heute in einem Foto-Video zusammengefasst:



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